Grusswort der Stadtpräsidentin

Grusswort der Stadtpräsidentin

Liebe Leser:innen

Bereits zum dritten Mal heisst es im Mai 2023: «Zürich liest ein Buch». Für das gemeinsame Lesefest im Frühling hat die Fachjury dieses Jahr den neusten Roman von Stephan Pörtner ausgesucht: «Heimatlos oder Das abenteuerliche Leben des Jakob Furrer von der Halde bei Wald», erschienen im Zürcher Bilgerverlag. Das Buch versetzt uns in die zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der «Hungerbauer » Jakob Furrer muss wegen einer unglücklichen Liebschaft seinen Hof im Zürcher Oberland aufgeben und findet erstmal Frieden in der Stadt Zürich und Logis bei einer Schlummermutter an der 5 Langstrasse. Die Gemeinde Aussersihl entwickelt sich gerade zu einer wahren «Boomgemeinde» und hat vor der Eingemeindung mehr Einwohner:innen als die Stadt Zürich selbst. Arbeit findet Jakob auf den Baustellen der Quaianlagen, die zu dieser Zeit errichtet werden und bis heute vonWollishofen bis zum Zürichhorn reichen. Jakob Furrer tauscht ein hartes Leben gegen ein anderes, aber er ist frei und hat immerhin ein Einkommen. Doch wir dürfen uns nicht täuschen lassen: Damals herrschten schwierige Verhältnisse. Strenge Arbeit, die Industrialisierung und kaum vorhandene soziale Sicherheiten bestimmten den Alltag der weniger Begüterten.

Stephan Pörtner, der auch mit seinen «Köbi»-Krimis und den Kolumnen im Strassenmagazin «Surprise» immer wieder den Finger auf soziale Wunden hält, hat mit «Heimatlos» einen packenden Roman geschrieben, der sich nicht nur flott liest, sondern auch gute Unterhaltung bietet. Denn Jakobs Reise ist in Zürich noch lange nicht zu Ende, sie führt ihn weiter bis nach New York und in den Wilden Westen Amerikas …

Lassen Sie sich mitnehmen auf diese Reise, erkunden Sie die Schauplätze von damals in der Stadt von heute, diskutieren Sie mit Ihren Freund:innen über das Buch. Denn Lesen verbindet!

Corine Mauch Stadtpräsidentin